Vor 200 Jahren schüttete der Bergsturz vom Rossberg ganze Dörfer und Weiler zu. Tausende Kubikmeter Material erzeugten im Lauerzersee eine Flutwelle mit weitreichenden Folgen
Am 2. September 1806 ereignete sich der Goldauer Bergsturz. Insgesamt 459 Menschen (andere Quellen sprechen von 457) fielen ihm zum Opfer. Doch nicht alle wurden von Gesteins- und Schuttmassen erschlagen. Eine grosse Zahl ertrank in den Fluten des Lauerzersees. Denn ‚mit unbeschreiblicher Gewalt stürzte ein Teil der Schuttmasse in den See, füllte denselben zum grossen Teile an und brachte das Wasser in stürmische Wut zu erstaunlich hohen Wellen, die zerstörend über die Gestade austraten’. Die Verkleinerung des Sees um rund 1/7 seiner Fläche hatte fatale Folgen mit vernichtendem Ausgang für Lauerz und Seewen…
Von Peter Rickenbacher
Am 26. Dezember 2004 richtete ein Tsunami (übersetzt: Hafenwelle) im fernen Osten eine Katastrophe an. Ein Meerbeben vor der Küste Sumatras erschütterte die Erde und löste meterhohe Wellen aus. Dabei kamen je nach Angaben zwischen 215’000 bis 285’000 Menschen ums Leben. Unter den Todesopfern befanden sich auch über 105 Schweizer Feriengäste. Ein Jahr später, am Stefanstag 2005, wurde weltweit den Opfern gedacht. Eine besondere Bedeutung hat die fernöstliche Flutwelle für die Anwohner des Lauerzersees. Denn vor 199 Jahren ereignete sich ein fast ebenbürtiges Ereignis: Nach heftigen Niederschlägen lösten sich rund 40 Millionen Kubikmeter Gestein am ‚Gniepen’ hoch oben am Rossberg und stürzten ins Tal und den Lauerzersee. Ein Jahr später publizierte der Arzt Dr. Karl Zay in seinem ‚Schuttbuch’ detailgenau die Geschehnisse, die nur Minuten dauerten. Und auch später folgten immer wieder Publikationen. Im nachfolgenden Bericht wird ausschliesslich auf die Ereignisse in Seewen und Lauerz eingegangen. Beide Orte wurden in grossem Umfang von der Flutwelle geschädigt.
Nicht der erste Bergsturz
Die Ereignisse anfangs September 1806 am Rossberg waren, so der damalige Arzt und ‚Schuttbuch’-Verfasser Dr. Zay, nicht ganz neu. Es sei bekannt gewesen, so beschreibt er in seinem Werk, dass schon jahrhunderte zuvor immer wieder Felsabbrüche (bis zu 20!) am Rossberg zu verzeichnen waren. Konkret erwähnt er die Situation des verschütteten Dorfes Röthen. Dort habe vor 1354 schon einmal ein Dorf gestanden, das durch einen Bergsturz zerstört worden sei. Staatsarchivar Dettling untermauerte später diesen Sachverhalt. Zudem ist auf alten Stichen erkennbar, dass die Kapelle Röthen auf einem typischen Bergsturzhügel steht. Alle vorangegangenen Bergabbrüche aber hatten den Lauerzersee nie in diesem Umfang getroffen wie 1806.
Die Flutwelle kommt!
Sämtliche Autoren der damaligen Ereignisse schilderten den Bergsturz bzw. den Niedergang der Schuttlawine mit dem Eintreten in den See recht nachvollziehbar. Der Goldauer Lehrer Josef Niklaus Zehnder zitiert in seinem Bergsturzbuch 1974 Dr. Zay: “Ein weiterer, ebenfalls sehr wuchtiger Schlamm- und Trümmerstrom jagte von der obern Röthener Gegend zur Linken der eben erwähnten Hauptschuttlawine gegen das Segel genannte Vorgelände des Lauerzersees und teilte sich seinerseits in zwei Arme auf, wovon einer in Richtung Lauerz vordrang und sich am Zerstörungswerk des vom Fallenboden herbeistürmenden Armes beteiligte, während der andere in den See raste, dessen Wasser der wuchtig nachjagenden Trümmermasse weichen musste, sich in hohe Wogenwände auftürmte und mit Blitzesschnelle vorwärts und über die Insel Schwanau hinwegeilte, wobei das Haus des Einsiedlers beschädigt und die nördliche Seitenmauer der Kapelle eingeschlagen wurde. Dann fegte die Sturzflut über das Dörfchen Seewen hinweg…“
Viele Einzelschicksale, auch entlang des Lauerzersees
In sämtlicher Literatur werden immer und immer wieder einzelne Schicksale im Detail geschildert. So hielt auch der Brunner Posthalter Felix Donat Kyd in einer aufgezeichneten Erzählung folgendes Ereignis im Zusammenhang mit der Flutwelle fest:
„Balz Marti in Seewen, genannt der Wicheler, 16 Jahre alt, fuhr nachmittags 4 Uhr den 2. September, als es aufhörte zu regnen, mit seinen Ziegen vom Zingel, Vaters Heimwesen, gegen Sitiwald. Zu ihm gesellte sich ein anderer Jüngling Nidrist. Als sie auf der Strasse beim Franzosenzug mit einander redeten, hörten sie ungefähr eine Stunde vor dem Fall einen harten Klapf oder Knall. Auf ein furchtbares Geräusch und Getös hin schauten sie gegen Spitzbühl und sahen auf einmal den Berg furchtbar sinken; der grosse Wald kam stehend bis neben die (Steiner-) Bergerkirche ganz aufrecht, dann fing alles über und unter einander an zu zwirbeln und über einander hinzuwerfen. Balz Marti lief, was er konnte und mochte, obsich, zerbrach noch einen Holzschuhriemen und verlor den einen Holzschuh. Da kam von dem in den See gefallenen Schutt eine furchtbar grosse Welle, die über den ganzen See in einer Linie vom Rigi bis über die Au (bei Steinen) ging und des Jakob Rickenbachers Senten auf der Schoren mit samt dem Gaden (Stall) wegnahm und den Gaden bis in’s Schibigs Matten unter dem Plattenhaus unter Engiberg trug. Die Hirten konnten sich kaum aufs Flüeli retten. Balz war kaum dieser Schauerwelle mit seinen Ziegen entgangen, sah er den Martin Fassbind (sonst in Ingenbohl) mit seinem Vieh vom Rigi herabkommen und wie er, von der Welle erfasst, sich anstrengte, an’s Land zu kommen, aber von dem zurücklaufenden Wasser mit samt seinem Vieh in Untergang gerissen wurde. Auch sein Gespanen (Nidrist) mit den Ziegen wurde in den Abgrund gerissen. Der grossen Welle folgten für und für kleinere, die immer ausschlugen und wieder zurückschnellten. Den Schutt sah er langezeit nicht mehr, indem ihn ein furchtbarer schwarzgrauer Nebel schauerlich deckte; der See aber war sogleich grossenteils mit allerhand Trümmerholz, Trämel, Läden, Schindeln, Gänterli, Trom, Kästen, Spinnräder u. bedeckt, dass man glaubte, an einer Stelle darüber laufen zu können.“
Heftiger Luft- und Wasserdruck
Wie die eigentliche Gewalt der Schuttmassen, so wurde von allen Zeitzeugen immer und immer wieder der Luftdruck, welcher der Lawine voraus ging, in Worte gefasst. Josef Niklaus Zehnder hält dazu unter anderem fest:
„Nach einer Beobachtung von Pfarrer Linggi in Lauerz soll der Luftdruck den See bis zur Schwanau von Grund auf ausgehölt haben. Welche Gewalt den austretenden Wassermassen in Seewen innewohnte, geht aus dem Umstand hervor, dass ein vor dem Gasthaus zum Kreuz liegender, an die hundert Zentner schwerer, zu einem Brunnenbett bestimmter Steinblock mehrere Schritte weiter und auf eine etwas höhere Stelle geschwemmt wurde. Es wurde auch beobachtet, wie die Wasserflut beim Zurückweichen in den See (vor allem in Lauerz) noch erheblicheren Schaden anrichtete als beim Austritt. So wurde dadurch auch die kleine Kapelle am Ottenfelsen mitgerissen, wobei das Glöcklein noch im Hinfallen des Türmchens mit wehmütig klagender Stimme gleichsam seine letzte Stunde selbst verkündete. Das Türmchen wurde indessen ans jenseitige Ufer (in Seewen) geschwemmt und dort samt dem Glöcklein geborgen. (Dieses Glöcklein hing später im Gasthaus zum Kreuz in Seewen und nachher im Badhotel Rössli. 1987 wurde es der Museumsgesellschaft Schwyz geschenkt). Als das Wasser in den See zurückstömte, bleiben in Seewen massenweise Fische hinter Mauern und Hecken sowie in allerlei Vertiefungen liegen, so dass die Leute nach dem schweren Schrecken wenigstens in den Genuss eines unentgeltlichen Leckerbissens gelangten. Als Dr. Zay am Tage nach dem Bergsturz mit einem Boot von Seewen nach Lauerz hinüberfuhr, kam man auf der mit Balken, Läden, Bäumen und Hausrat aller Art übersäten Oberfläche des wieder still und durch die Auffüllung mit Schuttmaterial um etwa 1/7 kleiner gewordenen Sees nur langsam vorwärts.
Höhe der Flutwelle
Keine verlässlichen Angaben lassen sich in der Literatur über die Höhe der Flutwelle nachlesen. Von ‚haushoch’ und ‚Inselburg überragend’ bis ‚hundert Meter’ variieren die Beschreibungen. In Seewen jedenfalls, wo der See in die Seewern hineinfliesst, dürfte die Welle kaum mehr als maximal 10 Meter gemessen haben. Denn das oberste Stockwerk des Gasthauses ‚Kreuz’, in welches sich die Wirtin samt den zwei Kindern in Sicherheit brachte, beginnt auf ca. 11 Metern. Nach der ersten Flutwelle erreichten die nachströmenden Wassermassen diese Höhe nicht mehr. Kaplan Ott hält in seinem Bergsturzbuch die Flutwelle wohl etwas gar zu dramatisch fest:
„74. Die vorgeführten Ereignisse waren das Werk von fünf Minuten. Nachdem die Schuttmasse von der Höhe des Bläsi Mettlers Heimwesen verheerend im Tal bis zum See das furchtbare Unglück begonnen und fortgesetzt, wurde es durch die schäumenden, hundert Meter sich auftürmenden Wogen vollendet. 457 Bekannte und einige Unbekannte haben dabei ihr schauervolles Grab gefunden.“
Rückfluss der Welle richtete zusätzliches Unheil an
Doch nicht nur die Wucht der Flutwelle, sondern auch der Rückfluss der Wassermassen richtete grossen Schaden an. So hält Kaplan Ott unter anderem am Objekt ‚Mühle Lauerz’ fest:
„Zur Zeit des Bergsturzes befand sich der Hausvater Ant. Dettling im Hause, hörte da ein Getöse, sah von der Stube aus dem Ereignis zu, erkannte aber gleich die Gefahr und flüchtete mit den Seinigen eiligst hinter das Haus auf eine Anhöhe…“. Die Magd Barbara Schuler blieb zurück und wollte die Kinder des Hausherrn retten. „Ehe aber die Rettung geschehen konnte, stürzte das Wasser mit Wut auf das Haus, überstieg es und prallte mit Gewalt am steilen Hügel an. Noch stand das Haus, aber das Wasser riss es in seiner Rückströmung mit verdoppelter Wut mit sich fort in den See zurück.“
Auswirkungen der Flutwelle in Seewen
Auch Kaplan Gustav Ott, der Erbauer der Goldauer Pfarrkirche, beschrieb in seinem Werk ‚Goldau und der Bergsturz vom Rossberg, 1806 – 1906’, die Flutwelle bzw. ihre Auswirkungen. Auch er stützte sich dabei auf die Feststellungen des ‚Schuttbuch’-Verfassers Dr. Karl Zay. Dieser nämlich erstellte 1807 einen Plan des Bergsturzgebietes, auf dem alle Gehöfte der überschütteten Fläche eingezeichnet und numeriert sind.
„71. Die hochtreibenden Wellen eilten fort, überschwemmten die beiden Gestade des Sees, rissen Wanderer mit sich fort und bedrohten die Ortschaft SEEWEN mit ihrer Ueberschwemmung. Doch rechtzeitig und richtig wurde die Gefahr von Hr. Augustin Schuler, der früher als erfahrener Krieger die Sturmeswellen auf dem Meere oft erfahren hatte, erkannt. Mit allem Aufgebot seiner Kräfte und seiner Stimme forderte er die Leute am See zur eiligsten Flucht auf. Wer ihm folgte, konnte fliehen und war gerettet. Jetzt stürmte die Wasserflut heran und zerstörte in einem Nu ein nach alter Bauart niederes Haus zunächst dem See; seine sechs Bewohner aber waren gerettet. Dann kam das nächste Haus an die Reihe, das Wirtshaus zur Sonne. Dasselbe, unten von Stein, oben von Holz gebaut, wurde so gewaltsam auf einen Schlag fortgerissen, dass nur noch ein kleiner Steinhaufen übrig blieb. Der Wirt Leonard Schorno, Frau und Tochter, Knecht und Magd waren aber gerettet. Ein drittes Haus mit einer Badanstalt, welches der Familie Schultheiss (8 Personen) gehörte, wurde ebenfalls vom Wasser erreicht. Ein Teil des Gebäudes, der für die Badenden eingerichtet war, wurde fortgerissen; die Personen aber waren alle gerettet.
72. Das Gasthaus zum Kreuz stand so hart an der Seewern, dem Ausflusse des Lauerzersees, dass seine Grundmauern der Länge nach zugleich den Seitendamm des Flussbettes bildeten. Der Hausvater, Ratsherr Ludwig Abegg, verweilte auf den Ruf zur Rettung keinen Augenblick, sprang zur hinteren Haustüre hinaus über einen Steg der Seewern auf eine Anhöhe und war gesichert. Anders handelten seine Angehörigen. Seine Frau und durch sie verleitet, sein Sohn Franz, 19 Jahre alt, die Tochter und eine Magd wollten noch etwas aus der Wohnstube retten; als sie aber aus derselben kamen, stürzte die Wasserflut ihnen entgegen. Sie kehrten ins Haus zurück, in ein höheres Stockwerk. Mit sehr oft wiederholten Gewaltstössen stürmten die Wellen an das Haus, rissen einen Teil der Nebengebäude weg, wüteten im Innern des Hauses und stauten die Böden aufwärts; auch die auf dem Wasser schwimmenden Trümmer von Gebäuden, Bäumen und Wurzeln stiessen in das Haus, erschütterten dasselbe und drohten es eine Zeit lang alle Augenblicke niederzustürzen, denn es schien wirklich in einem stürmischen See zu stehen. Man denke sich die Gefahren und die Angst der vom Unglück Bedrohten und das Mitleid des Hausvaters, der dem Ereignis zusehen konnte. Beim besten Willen war anfänglich keine Hilfe möglich. Dann wagten einige entschlossene Männer sich durch die Flut ins Haus und retteten die Gefährdeten.
Alle Bewohner Seewens waren glücklich gerettet. Nur ein armer, fremder Mann, der in einem Stalle vermutlich geschlafen hatte, der also den Ruf zur Rettung nicht hörte und von dessen Dasein auch niemand etwas wusste, hatte daher das Unglück, auf seiner Lagerstätte den Todesschlaf zu finden.“
Tabelle verunglückter Menschen
Nicht alle Bewohner des Tales und Anwohner rund um den Lauerzersee hatten soviel Glück wie die Einwohner von Seewen. Nur dank der richtigen Interpretation der drohenden Gefahr durch den erwähnten Augustin Schuler wurde die Seebner Bevölkerung vor menschlichem Leid verschont. Wären die Anzeichen vor 199 Jahren oben am ‚Gniepen’, kurz vor dem tragischen Bergsturz, ebenfalls richtig gedeutet worden, wäre wohl ein grosser Teil der Bergsturz-Tragödie vermeidbar gewesen.
Aus: ‚Goldau und der Bergsturz’, Buch Kaplan G. Ott, Goldau
Weitere Zahlen: |
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Getötetes Vieh |
323 Einheiten |
Verschüttete Wohnhäuser insgesamt |
111 |
Kirchen und Kapellen |
4 |
Scheunen und Ställe |
220 |
Überschüttete Fläche |
ca. 6,6 km2 |
Abbruch-Fläche |
ca. 0,5 km2 |
Kubikinhalt der Sturzmasse |
ca. 40 Millionen m3 |
Gedenktag am 2. September 2006
An der Schwelle zum Gedenkjahr ‚200 Jahre Goldauer Bergsturz 2006’ haben sich einige Komitees gebildet, welche sich vertieft dem Thema ‚Goldauer Bergsturz’ widmen. Das Arth-Goldauer Gedenkjahr beginnt am 1. Januar 2006 in der Pfarrkirche Arth mit einem Neujahrskonzert. Die offizielle Gedenkfeier zum Bergsturz findet am 2. September 2006 in Goldau statt. (Alle Anlässe und weitere Informationen unter www.bergsturz.ch). Auch in den umliegenden Orten wird dem Ereignis zwischen Wildspitz und Rigi vor bald 200 Jahren gedacht.
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Bergsturzbücher/Publikationen
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‚Schuttbuch’ mit dem Titel ‚Goldau und seine Gegend, wie sie war und was sie geworden’, Originalausgabe von Dr. Karl Zay, Arzt, 1807, Verlag Orell Füssli Zürich
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‚Bergsturzbüchlein’ des Goldauer Kaplans Josef Martin Ulrich, mit dem Titel „Gottes unerforschliche Rathschlüsse bei der Lebensrettung der Einen, und dem Untergang der Andern bei dem grossen Bergsturze über Goldau und seine Umgebung im Kanton Schwyz.“ Herausgegeben 1836
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‚Goldau und der Bergsturz vom Rossberg, 1806 – 1906’ bzw. dem Titel ‚Kurze Beschreibung des Bergsturzes vom Rossberg bei Goldau, Kt. Schwyz’, Kaplan Gustav Ott, Goldau, (Erbauer der neuen Goldauer Pfarrkirche). 1. Auflage 1904, Verlag J. Schill, Luzern
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Dito, 2. und erweiterte Auflage, 2. September 1920, Selbstverlag
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‚Der Goldauer Bergsturz, seine Zeit und sein Niederschlag’, Josef Niklaus Zehnder, Lehrer, Goldau, 1956, (zur Einweihung der Bergsturz-Statue von Bildhauer Bisa, Brunnen), Verlag Bergsturzbuch-Kommission Goldau
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‚Der Goldauer Bergsturz, seine Zeit und sein Niederschlag’, J.N. Zehnder, 2. Auflage, Verlag Stiftungsrat Bergsturzmuseum Goldau, 1974, Buchdruckerei Rigi-Post Goldau
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‚Der Goldauer Bergsturz, seine Zeit und sein Niederschlag’, J.N. Zehnder, 3. stark erweiterte Auflage, Verlag Stiftung Bergsturzmuseum Goldau, 1988
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diverse kleinere Broschüren
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Vor bald 200 Jahren: Eine riesige Flutwelle ‚überrollte’ den Lauerzersee und die umliegenden Dörfer.
Ein Dorf unter Wasser: Der Kreuz-Wirt rettete sich an den Hang des Urmiberges, seine Frau und die Kinder in das oberste Geschoss des Gasthauses.
Vom Hochwasser weggerissen: Ein Teil des Urquell-Badhaus der Schultheissen in Unterseewen. Der Künstler David Alois Schmid zeichnete dieses Gebäude 1804 als 16-jähriger.
Dramatische Szenen: die Flutwelle zerstörte den Steg vom ‚Kreuz’ zum Urmiberg, die Wirtin und ihre Kinder standen Schreckensminuten im vom Wasser gefluteten Gebäude aus.
Die Gegend vor dem Bergsturz 1806: Der Arzt Dr. Karl Zay zeichnete auf einem Plan die Berg- und Talschaft inklusive aller Gebäulichkeiten ein.
Hohe Wellen im Lauerzersee: Ein Werk des Landschaftsmalers David Alois Schmid (1791 – 1861) aus Schwyz. (Heute: Buchumschlag des Zehnder-Buches). Es ist das Erstlingswerk des damals noch nicht ganz 16-jährigen Künstlers. Damit versuchte er, den vom Luftdruck des herantosenden Rossbergschutts aufgewühlten Lauerzersee darzustellen.